Die drei Phasen
Bei einem Bausparvertrag muss ein bestimmter Betrag angespart werden um dann ein Darlehn über den Rest der Summe zu bekommen. Dieser Prozess kann grob in drei unterschiedliche Phasen eingeteilt werden:
Phase des Sparens
Hier wird eine bestimmte Summe zu einem bestimmten Prozentsatz angespart, wobei die Zahlungshöhe und auch die Abstände, in denen diese Zahlung fällig wird, selbst gewählt werden kann.
Zuteilung
Wenn die Phase des Sparens hinter dir liegt, dann zahlt dir deine Bausparkasse dein angespartes Guthaben plus Darlehn und Zinsen aus. Wann man die erste Phase hinter sich gelassen hat, wird in den Vertragsbedingungen festgeschrieben. Dabei werden die folgenden Kriterien zu Rate gezogen: Mindestguthaben (sind mindestens 40 Prozent des Gesamtbetrags angespart worden?), Mindestvertragslaufzeit (Wann ist der frühestmögliche Zuteilungstermin?) und am wichtigsten die Mindestbewertungszahl. Diese errechnet sich aus den eingezahlten Beiträgen, Zinsen und der Vertragslaufzeit. Die Verträge mit der besten Bewertungszahl werden auch zuerst ausbezahlt.
Gewährung des Darlehns
Nach der Zuteilung verfügt der Bausparer über den gesamten Betrag. Nun zahlt er das Darlehn zu einem vorher festgelegten Zins ab. Der Bausparer muss das Darlehn tilgen und kann dies entweder auf einmal, oder auch optional in Raten tun.
Wer braucht einen Bausparvertrag
Der Bausparvertrag stellt eine weitere Alternative zur Finanzierung einer Immobilie dar und kann dementsprechend auch nur dafür genutzt werden. Darunter fallen beispielsweise Projekte wie Errichtung, Beschaffung, Erhaltung und Verbesserung von Gebäuden, die ihren Nutzen darin haben, dass Menschen sie bewohnen. Darüber hinaus kann das Geld aber auch dafür verwendet werden Baurechte zu erwerben oder ein Wohngebiet zu erschließen.
Wann lohnt sich ein Bausparvertrag?
Im Prinzip stellt der Bausparvertrag eine Versicherung gegen steigende Zinsen auf dem „freien“ Finanzmarkt dar, da die Zinsen hier festgelegt und ab dann unabhängig von der restlichen wirtschaftlichen Lage sind. Jedenfalls sollte man auch die verschiedenen Angebote der Bausparanbieter vergleichen, da man manchmal durch Prämien und Nachlässe bares Geld sparen kann.
Summa summarum lohnt sich dieser Bausparvertrag aber nur dann, wenn die Bauzinsen bis zur Zuteilungsreife steigen und der Baukredit dann tatsächlich auch genutzt wird – kann man ihn nämlich auf einmal zurückzahlen, dann hätte man ihn nicht gebraucht.
Der Bausparvertrag ist also eine super Sache, wenn man tatsächlich finanzielle Hilfe beim Erbau oder Erwerbs einer Immobilie braucht, aber wenn das nicht der Fall ist, dann fährt man immer besser damit, auf eine bestimmte Zeit privat anzusparen und dann den Betrag auf einmal zu bezahlen. Besonders bei Kosten für Modernisierungen zwischen 15.000 und 50.000 Euro können solche Verträge interessant sein.